Zielgerichtete Informationsentnahme aus Texten

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Lerngegenstand: Zielgerichtete Informationsentnahme aus Texten

  • erstellt von: Achim Rix, Silke Dreier
  • Lerngruppe: übergreifend
  • Jahr: 2019
  • Fach/Fachrichtung: Deutsch
Leseziele Strategien der zielgerichteten Texterschließung Strategien der zielgerichteten Textaufbereitung Strategien der zielgerichteten Textvorstellung
Wiedergabe

   Mündlich / schriftlich:

  • eine Information entnehmen z.B.:  Wann … / Wer … /  Was …
  • eine konkrete Fragestellung / eine Aufgabenstellung erfassen z.B.:
    • schriftliche Arbeitsaufträge / Sachaufgaben …
  • etwas nacherzählen z.B.:
    • Ereignis, Geschichte …
  • Darstellung eines Sachverhalts z.B.: 
    • chronologischer Ablauf
    • logischer Ablauf
    • Bauanleitung
  • Kurzpräsentation z.B.:
    • Plakat / Wandzeitung / Flyer  
  • Referat / Vortrag z.B.: 
    • Plakat / Folien / ppp  

Interpretation

Mündlich / schriftlich:

  • eine Aufgabe / Problem erfassen
  • ein(e) Ereignis / Geschichte verstehen
  • literarische Texte deuten
  • inszenieren
Übergeordnete Strategie 

Nach: Wesensmerkmale von Handlung ▶ Bedeutungsbeimessung

  • Vergewissern des vorgegebenen Ziels
  • Entwickeln eigener Fragen ▶ Ziele
  • Ziel formulieren (in eigenen Worten)
  • Plan erstellen / Anstrengung einschätzen ▶ Durchführung kognitiv (▶ Ziel, Plan / Unstimmigkeiten, Verständnisprobleme) und emotional (▶ Motivation) überwachen


Textbezogene Lesestrategie

Bilder lesen u. auf d. Textinhalt schließen

Überschriften/Bildunterschriften/Hervorgehobenes  lesen und auf den Textinhalt schließen

Satzebene

—Wichtiges von Unwichtigem trennen  

(Reduzierung auf die Kernaussage)

—unbekannte Wörter erkennen / erschließen ▶ Satz- und Zwischensatzebene (Propostionen)

—verstehen von Verknüpfungen (Kohäsion) Pronomen / Adverbien / Konjunktion / Präpositionen  

—Inhaltliche  Zusammenhänge herstellen

(Kohärenz)

▶ Textebene

—     Hauptidee / -aussage benennen

—     Verknüpfungen herstellen / Schlussfolgern (Inferenz)

Techniken zur Strukturierungen

▶ Markieren / Unter- / Anstreichen von

—  Absätzen / Sequenzen

—  Sinneinheiten

—  Schlüsselbegriffen


Recherchieren 

stellt eine eigene Kompetenz dar; z.B.: ▶ Nachschlagen von Wörtern

▶ Recherchieren von Inhalten …,

▶ „Wichtiges“ extrahieren
  • „im Kopf“
  • im Bild / in Bildern
  • in Textform

— Stichwort

— Satzfragmente

— Satz / Sätze (1:1 ▶ Textreduzierung)

— Zusammenfassen in eigenen Worten

— Oberbegriffe / Überschriften erstellen


▶ Präsentationshilfen

— Bilder im Sinne von Stichwörtern

— Karteikarten mit Stichworten / Sätzen

— Vortragstext


▶ Präsentationsmedien vorbereiten in der Funktion ▶ „Aufhänger“

  • begleitend
  • exemplarisch

—     Bilder

—     Plakat

—     Zeichnung / mindmap

—     Folien

—     Tafelbild / Flip Chart

—     power point Präsentation


—Materialien organisieren für Aktionen (z.B.: Umsetzen einer Bauanleitungen)


Szenische Umsetzung

  • Rollenspiel erstellen
  • Theaterinszenierung / Hörspiel



Präsentieren

Organisatorische Aspekte  

  • Raum
  • Anordnung VorträgerIn / HörerIn
  • Bereitstellung der Präsentations-     Materialien
  • ggf. Arbeitsteilung


Inhaltliche Aspekte

▶ rein mündliche Präsentation  Nennen / Vorlesen der Antwort zur     konkreten Fragestellung

▶ Nacherzählen in eigenen Worten


▶ Präsentationshilfen f. d. Vortragenden

— Bilder

— Stichworte

— Text (ablesen)


▶ Präsentationsmedien

— Bilder

— Plakat

— Zeichnung / mindmap

— Präsentationsfolien

— Tafelbild / Flip Chart

— Materialien für Aktionen

(z.B.: Umsetzen einer Bauanleitungen)  ▶ Szenische Darstellung


Reflektieren

▶ des Ergebnisses

Inhalt (Bezug zur Aufgabe, Richtigkeit…)

Präsentation (Vortragsart / Medien …)     Kriterien z.B. Feedbackkriterien zum Vortrag

▶ des Vorgehens

(Einzel PA / Gruppe)

(Ziel, Plan / Anstrengung, Durchführung, Reflexion)

vgl.: Nitschke-Junge, B.: Aufbau von Lesekompetenz IQSH / Luckfield, H.: Sprechen Lesen Schreiben 2007 / Blatt, I.: 2004, 2007 www.erzwiss.unihamburg.de/Internetseminar/Vorles_Lesen.doc Christmann & Groeben 1999

Mit dieser Handlungsstrukturanalyse (HSA) wird versucht, die Lernkompetenz „zielgerichtet Informationen aus Texten beziehen und verarbeiten“ didaktisch verwertbar aufzuschlüsseln.


Wesentlicher Aspekt des Lerngegenstandes sind die

„Strategien der Texterschließung“. Da eine solche Texterschließung aber immer zielorientiert ist (Wesensmerkmale von Handlung) wird davon ausgegangen, dass die Art der Zielsetzung für die Auseinandersetzung mit einem Text – hier verstanden im Kontext des erweiterten Lesebegriffs Verstehe ich nicht – die Art der Texterschließung, Textaufbereitung und Textpräsentation beeinflusst bzw. bestimmt.


Aus der vorgestellten Handlungsstrukturanalyse ergeben sich nun diagnostische Fragestellungen:


Strategien zur  zielgerichteten Texterschließung:

Übergeordnete Strategien

Bedeutungsbeimessung

— Wird dem Text / der Aufgabenstellung eine Bedeutung beigemessen?

— Welche?

— Wie beeinflusst dieses die Auseinandersetzung?

— …

Vergewissern des vorgegebenen Ziels

Ist das vorgegebene Ziel gegenwärtig, kann es benannt werden? (Was ist die Aufgabe?)

Entwickeln eigener Fragen, Eigene Ziele

— Wird zu der Aufgabe / zum Text eine eigene interessengeleitete Fragestellung entworfen?

— In welchem Verhältnis steht dieses Ziel zur Aufgabenstellung?


Ziel formulieren

— Kann das Ziel in eigenen Worten formuliert werden? Plan erstellen / Anstrengung einschätzen

— Kann entsprechend der Aufgabenstellung ein Plan zur Lösung der Aufgabe entworfen werden?

— Ist dieser Plan angemessen / berücksichtigt er zu erwartende Schwierigkeiten / ist die Zeitstruktur adäquat / ist er ökonomisch sinnvoll / …?

Durchführung

— Wird die Durchführung kognitiv überwacht, d.h. bleibt die Auseinandersetzung zielgerichtet / wird das Tun sprachlich begleitet / werden Verständnisschwierigkeiten thematisiert und angegangen / wird Unstimmigkeiten nachgegangen / …?

— Wird die Durchführung emotional überwacht, d.h.

sind Formen der Selbstmotivation zu erkennen?


Textbezogene Lesestrategien

Bilder lesen

Werden im Text vorhandene Bilder gelesen und von ihnen ausgehend auf den Textinhalt geschlossen?

Schlüsselwörter lesen

Werden im Text vorhandene kursiv oder fett dargestellte Schlüsselwörter gelesen und von ihnen ausgehend auf den Textinhalt geschlossen?

Satzebene

— Gelingt es, auf der Satzebene das Wichtige vom Unwichtigen zu trennen?

— Gelingt es, in eigenen Worten herauszustellen, was die Kernaussage des Satzes ist (Worum geht es?)?

— Werden unbekannte Wörter erkannt?

— Mit welchen  Strategien werden unbekannte Wörter erschlossen?

— Werden inhaltliche Verknüpfungen im Satz oder zwischen Sätzen erkannt (Pronomen / Adverbien / Konjunktion / Präpositionen)?

— Werden „Leerstellen“, d.h. im Text nicht explizit ausformulierte Inhalte aus dem Text erschlossen?

Textebene

— Kann die Hauptidee bzw. die Hauptaussage eines Textes erfasst und wiedergegeben werden?

— Gelingt es, Verknüpfungen zur eigenen Lebenswelt herzustellen?

— Können Schlussfolgerungen aus dem Text gezogen werden (sachliche Konsequenzen, Konsequenzen für das eigene Handeln …)?


Techniken der Strukturierung

— Werden Techniken zur Strukturierung eines Textes angewandt?

— Wird die Technik des Unterstreichens / Markierens / Anstreichens angewandt und steht ihr Einsatz in Bezug zum Ziel und zu den Lesestrategien (Bilder lesen, Schlüsselwörter lesen, Satzebene, Textebene)?


Recherchieren

— Werden Techniken zum Recherchieren angewandt?

— Welche?


Strategien zur  zielgerichteten Textaufbereitung:

„Wichtiges“ Extrahieren

In welcher Form wird das „Wichtige“ aus dem Text extrahiert (im Kopf, in Form von Bildern? Schriftlich

und in welcher Form?)


Präsentationshilfen

— Werden Präsentationshilfen je nach Zielsetzung erarbeitet?

— In welcher Form?


Präsentationsmedien

— Werden Präsentationsmedien je nach Zielsetzung erarbeitet?

— In welcher Form?


Strategien zur  zielgerichteten Textvorstellung:

Organisatorische Aspekte des Präsentierens

— Je nach Zielsetzung: In welcher Form wird der Raum für die Textvorstellung vorbereitet?

— Je nach Zielsetzung: In welcher Form wird die Anordnung der Vorträger / Zuhörer vorbereitet?

— Je nach Zielsetzung: In welcher Form wird die Bereitstellung / Anordnung der Präsentationsmedien  vorbereitet?

— Je nach Zielsetzung und Sozialform: In welcher Form wird die Arbeitsteilung der Vorträger umgesetzt?


Inhaltliche Aspekte des Präsentierens

rein mündliche Präsentation

— Kann die Antwort auf die Fragestellung genannt / abgelesen werden?

— Gelingt ein Nacherzählen des Textinhaltes in eigenen Worten?

Präsentation mit Präsentationshilfen für den Vortragenden

— Werden vom Vortragenden / den Vortragenden Präsentationshilfen genutzt?

— In welcher Form?

Präsentation mit Präsentationsmedien

— Werden vom Vortragenden / den Vortragenden Präsentationshilfen genutzt?

— In welcher Form?


Reflektion des Präsentierens

Reflektieren des Ergebnisses

— Wird das Ergebnis der Präsentation inhaltlich mit Bezug zur Aufgabenstellung und hinsichtlich seiner Güte / Richtigkeit reflektiert?

— Wird die Präsentation selbst inhaltlich mit Bezug zur Aufgabenstellung und hinsichtlich seiner Güte / Richtigkeit reflektiert?

— Wird das gesamte Vorgehen der Texterschließung, Textaufbereitung und Präsentation inhaltlich mit Bezug zur Aufgabenstellung und hinsichtlich seiner Güte / Richtigkeit reflektiert?

  • hinsichtlich der Sozialform
  • hinsichtlich der Wesensmerkmale von Handlung

[1] vgl. Volpert 1983, S.106 ff.